Nach Begleitung der Shanghai-Vorbereitung in Freising durch u.a. Verzierung des Wohnzimmers durch lange Listen, saubere Fenster, Ausräumen, Wegbringen und „Momoxen“ von allen möglichen Dingen, die im Knittel’schen Haushalt nicht mehr gebraucht worden – „musste“ ich mir einfach mal angucken, wo und wie sie jetzt in China leben. Fragestellungen, wie „Wie lebt man in Shangai?“, „Wie sieht eigentlich so ein Alltag in China aus?“, „Wie funktioniert das eigentlich alles, wenn die Sprache nur aus Zeichen besteht?“, „Muss man aufpassen, wenn man mit Chili spazieren geht, dass sie dabei nicht frittiert wird?“ brauchten eine Antwort …
Im NOV war es dann soweit: Knittels noch in China, IT Programm in DE nach Nachfolger abgegeben, Wetter in Shanghai nicht mehr schwül-heiß und ich latent urlaubsreif – beste Voraussetzungen eine Reise in das Land der aufgehenden Sonne anzutreten. Was kann ich sagen – allein der Beginn war schon fulminant: freundliche Chinesen haben mir die vermeintlich nur in chinesischen Schriftzeichen vorhandene Adresse auf die Einreisekarte eingetragen, erster Eindruck dieser riesigen Stadt, persönliche Abholung durch Imke am Flughafen und erste Fahrradtour 2 Stunden nachdem ich gelandet war zum Mittagessen. Besser hätte es also nicht starten können …
… und so ging es dann auch während des gesamten Urlaubs weiter. Wir waren also jeden Tag „op jöck“ und haben so wahnsinnig viel von Shanghai gesehen und gemacht: haben beispielsweise die Stadt angesehen (selbst oder per Führung), sind am Huanpu und Suzhou lang gelaufen, haben das Französische Viertel besichtigt, haben Buddha im Ji’ang Tempel besucht, sind in Jiaxing gewandert, sind in das „richtige“ chinesische Leben in Qībǎo eingetaucht, haben Glühwein mit Blick auf die abendliche Skyline von Shanghai getrunken, haben im Fake Market eingekauft und handeln gelernt, haben uns im … Wir waren also wirklich jeden Tag unterwegs und haben so oft abends die 20.000 Schritte-Marke geknackt. Spätnachmittags und abends stand dann das Familienleben im Fokus – zu mindestens mit den Knittels, die dann zu dem jeweiligen Zeitpunkt da gewesen sind 😊
Wir/Ich haben uns aber nicht nur viel angesehen und erlaufen, auch meine (chinesischen) Alltagskenntnisse sind von „nicht vorhanden“ auf „ich komme alleine in Shanghai gut klar“ gewachsen: ich kann jetzt Didi fahren und komme an dem gewünschten Ziel an, ich kann per Wechat und Alipay zahlen, ich kann chinesische Schriftzeichen lesen und verstehe was gemeint ist (beispielsweise das man in bestimmten Tümpeln auf der Chili-Runde nicht schwimmen darf) und ich habe gelernt, wie man 150 Flaschen Eierlikör im Thermomix produziert. Bei den zuerst genannten Aktivitäten spielte das Gast-Handy eine wesentliche Rolle – Danke nochmals dafür!
Was bleibt sind tolle Erinnerungen an eine tolle Zeit in einer tollen Stadt. Shanghai ist wesentlich westlicher als ich erwartet habe und gleicht damit, meines Erachtens, eher eine amerikanischen/westlichen Großstadt. Ist dabei aber sehr grün, aufgeräumt und sicher. Das gute Wetter hat natürlich dazu beigetragen. Zum Schluss ist die Frage aufgekommen, was eigentlich am schönsten gewesen ist. Für mich ist es schwer zu beantworten, es war eigentlich alles auf seine Weise schön. Was mich vielleicht am meisten gefreut hat bzw. was ich am schönsten fand ist, dass wir einfach so viel zusammen unternommen haben und uns dabei so gut verstanden haben. Ein Geschenk. Außerdem, dass ich mir jetzt vorstellen kann, wie es so ist wenn Flo im Homeoffice arbeitet, Niki nachts an den Kühlschrank geht, Basti seine Kumpels zu Besuch hat, Imke ihre Kästchen bearbeitet und das Chili sicherlich nicht beim Gassi gehen frittiert wird.
Der Urlaub hat Lust auf mehr gemacht, mehr in Shanghai aber auch in China kennenzulernen; alleine in Shanghai muss ich mir ja noch die Deutsche Schule ansehen, Niki beim Fußball zugucken, mit Basti eine Roller-Tour machen, den Yu-Garden besuchen, das Shanghai-Museum besichtigen, mich massieren lassen und vielleicht doch nochmals etwas essen, was ich in DE so nicht essen würde … 😊



















