Der Jinghu-Hochgeschwindigkeitszug schafft die 1.318 Kilometer von Shanghai nach Peking in 4 Stunden und 32 Minuten – und bringt uns am Samstag auf die Minute pünktlich ans Ziel. Unterwegs kann man per Handy u. a. Subway-Sandwiches bestellen, die wohl bei den Zwischenstopps an Bord genommen werden. Mit uns auf Reisen: Florians Neffe und frisch gebackener Abiturient Leander.
Wie chinesische Touristen in Bayern, wartet in Peking auf uns ein straffes Kulturprogramm: Den Himmelspalast, den Platz des Himmlischen Friedens, die Verbotene Stadt, den Sommerpalast, die Chinesische Mauer und Xi’an inklusive Terrakotta-Armee an nur drei Tagen! Flo, Basti und Niki lassen an diesen Tagen alle ihre Kontrahenten bei der „WeRun-Schritt-Competition“ hinter sich. Und Flo läuft nachts noch in der Hotellobby hin und her, nur um Basti noch zu überholen 😂.
Zum Mutianyu-Abschnitt der Chinesischen Mauer gelangen wir mit der Gondel. Der Anblick der vielen Wachtürme auf den Berghängen ist beeindruckend. Wie zu erwarten, sind mit uns unzählige Touristen unterwegs, an den Wachtürmen ist das Gedränge groß. Ich halte immer wieder inne und versuche den Trubel auszublenden, um dieses gigantische Bauwerk auf mich wirken zu lassen. Wer weiß, ob ich nochmal herkomme. Schon irre, denke ich, dass wir auf nur einem kleinen Teil der gesamten Mauer stehen, alle Abschnitte zusammen ergeben eine Strecke von 21.196 Kilometern.
Xi’an – von dieser Stadt im Nordwesten haben wir zuvor noch nie etwas gehört. Aber die Stadt hat ja auch nur 13 Millionen Einwohner 😂. Sie ist der östliche Endpunkt der Seidenstraße und natürlich Ausgangspunkt für unseren Besuch der Terrakotta-Armee. Diese bekämen wir zu sehen, so unser Reiseführer Herr Ma, wenn wir sehr geduldig seien. Und so ist es dann auch: Die Massen schieben uns in der großen Halle ganz langsam Richtung Absperr-Gitter und dann ganz plötzlich wird die Sicht frei auf die riesige Streitmacht aus Generälen, Bogenschützen, Fußsoldaten und Wagenlenker, die den ersten Kaiser Chinas nach seinem Tod beschützen sollten.
Ein paar Fakten: Die lebensgroßen Fuß- und Reitsoldaten sind alle individuell, sie haben alle unterschiedliche Gesichter. Mehr als 700.000 Zwangsarbeiter bauen 36 Jahre an der Grabstätte. Entdeckt wurde sie 1974 von einem Bauern, der einen Brunnen graben wollte. Seither wurden ca. 2.000 Krieger ausgegraben, schätzungsweise 6.000 sind noch immer begraben und viele werden es wohl vorerst auch bleiben, um sie zukünftig mithilfe noch modernerer Technologien freizulegen. Die Terrakotta-Armee bezeichnete Jacques Chirac als achtes Weltwunder.
Erschöpft und mit massivem Waden-Muskelkater, aber auch voller unvergesslicher Eindrücke, kehren wir zurück nach Shanghai – denn es soll zum Feiertag am 1. Mai an allen Sehenswürdigkeiten so richtig voll werden!








































