Ankunftshalle Bali. Mein erster Gedanke: Es riecht nach Nelken-Zigaretten, Männer tragen Röcke und Surfbretter unterm Arm. Ja, hier ist mein Bruder zuhause. Einige Tage mit Tim zu verbringen und zu sehen mit welcher Leichtigkeit meine Neffen zwischen drei Sprachen switchen, mit anderen Kindern ins Gespräch kommen und ihr Surftboard besteigen, war einfach toll. Und auch dieses Mal konnte ich das Rästel nicht lösen, warum die beiden einfach nie streiten.
„Sama sama“ (gern geschehen) hören wir von den Balinesen in dieser Woche oft und man hat das Gefühl, dass es auch so gemeint ist. Sicherlich ist auch das Geld der Touristen willkommen, aber wenn man so herzlich „umsorgt“ wird, lässt man sein Geld doch gerne dort. Drei Attribute beschreiben die Balinesen aus unserer Sicht ganz gut: freundlich, entspannt und geschäftstüchtig – aber eben auf die nette Art.
Neben den großen Tempelanlagen, scheint jedes Häuschen einen eigenen, kleinen Tempel zu haben. Jeden Tag stellen die Menschen frische Opfergaben für die Götter raus: Körbchen aus Palmenblättern oder Kokosblättern mit frischen Blumen, Geld, Keksen oder Reis sowie Räucherstäbchen und Heiligem Wasser.
Auch den vollen Affenspass hat Bali zu bieten: Nuckelnde Babyaffen und listige Exemplare, die erst nach langen Verhandlungen geklaute Sonnenbrillen gegen Obst zurücktauschen. Es gibt zutrauliche Exemplare, die einem High Five geben und auf den Schoss klettern, aber auch welche, die ihre Zähne fletschen. Respekt vor meiner Schwägerin, die es im Angesicht dieser Reißzähne trotzdem geschafft hat, einem Affen ein giftiges Plastikstück aus dem Mund zu entlocken. Und für mich gab es Affenpipi auf den Kopf.
Auch wenn wir nur im Süden waren, haben wir eine Vorstellung davon bekommen, wie abwechslungsreich die Insel ist. Wir waren an einem Traumstrand in Uluwatu, in beeindruckenden Tempelanlagen, inmitten der Reisfelder von Ubud, waren Wassersporteln und haben jeden Tag fantastisch gegessen. Eine perfekte Golden Week, nur Basti, der hat gefehlt.
